May-Britt Nyberg Chromy wurde 1965 im dänischen Herning geboren und lebt und arbeitet seit 1993 als freischaffende Künstlerin in Feldkirch. Ihr Werk ist breit angelegt. Neben Papiermaschee-Objekten spielen auch die Acryl-Malerei sowie Collagen in einer Kombination aus Malerei, Fotografie, Alltagsgegenständen und Textilien eine wesentliche Rolle. Vor allem aber sind es auch Druchtechniken wie Linol- und Holzschnitte, die in ihrem Schaffen breiten Raum einnehmen. Die Künstlerin selber schätzt beispielsweise am Linoschnitt vor allem das prozessuale Schaffen. Man fertigt einen Entwurf an, überträgt und schneidet ihn in Linol und bringt ihn dann in Form eines Ein- oder Mehrfarbendrucks aufs Papier. Das besondere daran sei, dass man zwar die Vorgänge bis zu einem gewissen Grad genau kalkulieren und steuern könne, dass aber sowohl beim Schneiden als auch beim Drucken immer wieder Unvorhergesehenes und Überraschendes passieren könne, so die Künstlerin. Zudem stelle diese Technik, wenn man an den Entwurf, Schnitt und Druck denkt, auch eine gewisse Referenz an ihren ursprünglich erlernten Beruf einer Textildesignerin dar.
Und es ist typisch für das Vorgehen Nyberg Chromys, dass sie szenische Abläufe und alltägliche Situationen aus dem von der Digitalisierung geprägten Hier und Jetzt mit so einer alten, langsamen Technik umsetzt und damit ganz spezielle Spannungsverhältnisse evoziert.
Wichtig ist der Künstlerin desweiteren auch die Kunstvermittlung. Unter anderem leitet sie die Kreativwerkstatt der Musikschule Feldkirch, organisiert die alljährlichen „Luftsprünge“ in der Artenne Nenzing und realisiert entsprechende Projekte für Double Check, Cross Culture sowie Schulen und andere Einrichtungen. Es sei ihr ein grosses Anliegen, Kindern die Kunst näher zu bringen, das Interesse für Kunst zu fördern und Berührungsängste abzubauen.