Ortner-Moosbrugger, Michaela

Vor kurzem wurde ich gefragt, was der Wald mir bedeutet. Meine Antwort war sehr einfach: Der Wald ist mein Alles.
Es ist der Ort der Ruhe und Stille für mich, der dann von lautem Vogelgezwitscher durchbrochen wird. Es ist der Ort voller Leben, in dem ein Miteinander der verschiedensten Pflanzen und Tieren in Harmonie seinen eigenen Mikrokosmos bildet. Sogar der Tod ist ein lebendiger Teil davon. Es ist der Ort, den ich aufsuche, um Kraft zu tanken und meine Seele zu spüren, der Ort, an dem ich den Kopf ausschalte und fühle. Es ist ein Ort der Fülle und der Einfachheit, der Wahrheit, der Wildnis.
Der Wald ist mein Lehrer. Er lehrt mich das Verständnis für Licht und Schatten, er lehrt mich zu beobachten und still zu werden, er gibt mir Antworten auf viele Fragen, er macht mir die Kreisläufe der Natur, des Lebens begreiflich. Er zeigt mir auf, wie stark Leben ist, und wie heilsam die Natur.
Die unberührten, wilden und bunten Wälder, die ich auf Streifzügen abseits von Wanderpfaden durch den Bregenzerwald entdecke, sind meine Inspiration. Die Wälder, die für mich Vollkommenheit und Schönheit sind, sind ein Teil von mir geworden, sind Heimat für mich.
Ich trage diese Heimat auch im Berliner Großstadtleben immer mit mir, wie einen wertvollen Schatz, der dann seinen Weg aufs Papier findet. Das Frühlingslicht schenkt dem Wald eine ganz andere Stimmung als der Herbstnebel. Der Schnee lässt den Wald fast leer wirken und im Sommer ist die ganze Fülle in Form von Blättern, Farnen, Moos und Tieren sichtbar.
Jede dieser Waldszenen hat seine eigene Geschichte, seine eigene Wirkung, sein eigenes Wesen. Die Waldzeichnungen sind Momentaufnahmen, die versuchen, diese Stimmungen wiederzugeben.
Das Gesehene, Gespürte aufzunehmen, in sich wirken zu lassen und in seiner eigenen Sprache wiederzugeben, ist die Aufgabe des Künstlers. Und meine Sprache ist eine Reduzierte. Alles entsteht aus einer Farbe.
Es ist die tiefschwarze Tusche und das klare, helle Wasser, die miteinander kombiniert oder sich gegenüber gestellt, Licht und Schatten bilden. Und durch dieses Spiel aus Schwarz und Weiss, aus Licht und Schatten, darf alles entstehen, ein ganzer Wald leuchten.
Ich möchte durch die Zeichnungen einladen, ganz in diese Wälder einzutauchen, sie zu sehen, sie zu spüren, und dort zu verweilen. Die Wälder kommen zum Betrachter, und, so ist meine Hoffnung, schenken die Ruhe und Zuversicht, die ich durch sie verspüren darf.

Biographie

2009 - 2011
Kalligraphieworkshops mit Herta Spiegel Feldkirch, Österreich

2010 - 2012
Schule für Kunst und Design/ School of Art and Design SKDZ Zürich, Schweiz

2015 - 2018
Berlin Art Institut Berlin, Deutschland

2020
Berlin Art Institut International Spring Academy Berlin, Deutschland

Ausstellungen

2021

  • Spitzenbegegnungen, Bludenz Vom Suchen und Finden /Of Seeking and Finding
  • SwissArtExpo, Zürich
  • Borders Art Fair at Biennale, Venedig
  • Future Landscapes Oberlandstraße 5 Stäfa, Zürich Vom Suchen und Finden Solo Show
  • Salon 8, Hohenems

2018

  • Harrachgasse 6, Hohenems Licht /Schatten Light/Shadow Solo Show Art spring,
  • Berlin Licht/Schatten Light/Shadow Transform Art, Berlin Licht/Schatten Light/Shadow

2015

  • ​​​​​​​Seifenfabrik, Lauterach Wälder/Forests
  • Bazart, Dornbirn „SHOWYOURFACE“
  • Welcome Refugeees, Feldkirch „SHOWYOURFACE“

2014

  • Kesselstraße 21, Wolfurt Le Ballon Rouge Waldgeschichten/Forest tales Solo Show

2012

  • Schule für Kunst und Design/School of Art and Design Zürich ​​​​​​​Wälder/Forests
  • Tausendschön, Altach Waldgeschichten/Forest tales Solo Show

> zur Werkübersicht